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ständig auf der Flucht
vertrieben vom NS-Regime
zog eine kleine Künstlergruppe
durch die Lande stets die Ereignisse
im Auge erarbeitet sie gemeinsam die wohl
geläufigsten politischen Theaterstücke der Welt
immer kritisch die Verhältnisse betrachtend
immer warnend vor dem Schlimmsten
immer gegen Machtmissbrauch
zurück in Deutschland nach
dem Krieg blieb davon
ein einziger Dichtername übrig_ Bert Brecht
was war dran an diesem Mann
dass ihm scharenweise die Frauen verfallen waren
sich von ihm beruflich ausnutzen ließen
und nie darüber beklagten
viele Bücher wurden zu dem Thema verfasst
wilde Spekulationen angestellt
in der Satire »Kein Groschen, Brecht«
kommen weder die Frauen noch der Meister zu kurz
basierend auf den literarischen Porträts »Brechts Frauen«
von Hiltrud Häntzschel entwickelte der Autor und Regisseur
E. K. Weigel zusammen mit der Schauspielerin Tamara Stern
das dramaturgische Grundgerüst und die Textgrundlage
aus der Perspektive der Unbekannten_ einer fiktiven Figur
die die Schicksale aller Brecht-Frauen auf sich vereint
erzählt wird wie sie einst in den unwiderstehlichen Bann
des großen Genies geriet ne Zeit mit ihm lebte
sich aber auch von ihm lösen konnte
zudem gibt s ins Stück verflochten die berühmtesten
Gassenhauer der Dreigroschenoper versehen mit
zeitgenössischen Klanglandschaften der Elektronik-
Musiker und Komponisten Imre LB und Moritz Wallmüller
hab Samstag Abend noch nichts vor_ mal schauen
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